… und ein gutes neues Jahr.

Was für ein aufregendes Jahr hinter uns liegt. Klar, Vieles lief anders als erwartet und so oft mussten wir Pläne über den Haufen schmeißen.  Dennoch blicken wir zurück auf zwölf Monate voller wundervoller Erlebnisse und einzigartiger Momente.

Normalerweise verbingen wir den Jahreswechsel in den schweizer Bergen in einer kleinen verschneiten Berghütte zusammen mit meiner Familie. Doch dieses Jahresende wird etwas anders. Zwar werden wir über Neujahr auch in einem Ferienhaus am Rand der Berge verbringen, aber ‘nur’ zu dritt und ‘nur’ wenige Kilometer entfernt von unserem Haus hier auf Gran Canaria. Dieser anderer Start ins neue Jahr ist vielleicht schon ein passender Vorgeschmack auf all die ungeplanter Abenteuer, die wir im Jahr zweitausendeinundzwanzig erleben werden. Wer weiß das schon.

Eins steht fest, auch wenn dieser Jahreswechsel anders ausfällt, als gedacht, halte ich mich an der Verheißung fest: Gott macht keine Fehler – gerade mitten in dieser weltweiten Pandemie, durch die alle Familientreffen ausfallen oder auf ein Minimum reduziert werden müssen. Wo Enttäuschung, Wut, Einsamkeit, Armut, Verzweiflung und Unzufriedenheit präsenter sind denn je, möchte sich Gott verherrlichen.

 

“Die tiefste Gotteserfahrung machen wir nicht 
in den außergewöhnlichen Momenten unseres Lebens, 
sondern im Gewusel unseres Alltags und wenn Gott ganz leise, 
fast unhörbar in uns flüstert: Ich bin da. 
Ich bin mit dir in diesem ganzen Chaos. 
Hab keine Furcht, vertraue mir.“
von Thomas Franke
 

eine Dankbarkeitsliste

Wir sind eine Familie geworden und erleben jede Woche gemeinsame Herausforderungen und Erfolge. Jede kurze Nacht lässt sich doppelt und dreifach mit gemeinsamen Lachattacken aufwiegen. Was bei Theo mit einem glucksenden Lachen anfängt steigert sich durch einige Grimassen schnell in ein heiteres Gekicher. “Toben mit Theo” ist unser neues Hobby geworden. Druch seine strahlend blauen Augen beobachtet er seine Umgebung mit neugierigen Blicken. Er schafft es wie kein Anderer, die Aufmersamkeit der spanischen Passanten auf sich zu lenken und mit seinem fröhlichen Lächeln auch ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ob beim ersten Flug mit gerademal drei Wochen, beim Feierabendgetränk am windigen Strand, als Begleitung im Kinderwagen beim Joggen oder im Zusammenleben mit unseren Teilnehmern: Theo meistert die ersten Monate seines abenteuerlichen Lebens souverän. Bombig der Knabe.

Wir haben unser Spenden Ziel nahezu erreicht und sehen das als Bestätigung, mit unserer Arbeit hier auf der Insel weiterzumachen. Denn wir lieben unseren Job bei Cambio und im unserem zweiten Jahr im Projekt läuft für uns Vieles schon viel leichter. Unsere Perspektive für das kommende Jahr fokusiert sich ganz auf das Leben hier in Las Palmas. Einige Ideen und Projekte schwirren uns durch den Kopf und wir freuen uns auf deren Umsetzung.

Der Anfang in einer neuen Umgebung ist nie leicht. Gerade durch den straffen Alltag bei Cambio und die Sprachbarriere fiel es uns nicht leicht, neue Menschen außerhalb des Projekts kennenzulernen. Dabei war das für uns, die wir beide sehr extrovertiert sind,  einer der größten Wünsche. Nach der Arbeit ein Feierabendbierchen zu genießen, am Wochenende einen gemeinsamen Ausflug zu planen oder einfach mal zum Essen eingeladen zu werden  – hat uns in der Anfangszeit schrecklich gefehlt. Jetzt nicht mehr, denn – JUHUUUU – wir haben wertvolle Freunde gefunden! Sie bereichern unsere Tage, mit ihnen können wir die Dinge teilen, mit denen wir gemeinsam Erlebnisse sammeln. Sie machen diese Insel ein großes Stück mehr zu unserer Heimat.

Jede Minute mit unseren Familien war wertvoll! Durch die ungeplante Geburt in Deutschland durfte Theo schon in den ersten Woche alle seine Ur-Großeltern kennenlernen und das war ein wundervolles Resultat des weniger erfreulichen Frühjahrs-Lockdowns. Wir konnten im vergangenen Jahr ungeahnt viele schöne Momente mit unseren Familien erleben,  die uns niemand mehr nehmen kann. Auch jetzt, wenn Besuche abgesagt werden mussten und wir uns an manchen Tagen einsam fühlen – freuen wir uns über die Gesichter von Omas und Opas, Tanten, Onkel und Cousinen auf dem Bildschirm, die uns teilhaben lassen am verrückten Familienleben in der Heimat. Wir haben einen guten Rhytmus gefunden, um immer mal wieder durch Videotelefonate bei unseren Familien aufzutanken und inzwischen wundert sich Theo auch nicht mehr, wie wohl diese ganzen Personen in so ein kleines Gerät passen.

Wenn ich an diese schönen Momente des Jahres 2020 denke, dann kribbelt es in meinem Bauch voller Vorfreude auf die 365 Tage, die nun vor uns liegen. Lasst uns den Optimismus nicht an den Nagel hängen, sondern lasst uns voller Tatendrang und guter Gedanken das neue Jahr willkommen heißen. Denn Pandemie hin – Pandemie her, es gibt zwischen Restriktionen und weltweitem Chaos immer noch schöne Momente – und die wollen gelebt werden!

Gottes Segen belgeitet euch. Fühlt euch gedrückt.

LeneUnterschrift

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