Kanarische Weisheiten – was ich in dieser Lebensphase gelernt habe.

Die Jahre um den dreißigsten Geburtstag nennt man auch die “Roush-Hour” des Lebens (dt. Stoßzeit). Viele junge Menschen sind damit beschäftigt ihre Karrierre hochzuschrauben, sich eine finanzielle Sicherheit aufzubauen, die großen Kaufentscheidungen eines Lebens zu Treffen (beispielsweise die des richtigen Hauses) und gleichzeitig eine Familie zu gründen. Es klingt nach Jahren voll unterschiedlichster Prioritäten, die alle einen Anspruch auf die vierundzwanzig Stunden eines Tages erheben.

Ich durfte diese Lebensphase auf den kanarischen Inseln verbringen: habe dort meinen ersten Job begonnen, unsere Familie gegründet und bin unter Palmen an meinem Leben und den darin getroffenen Entscheidungen gereift. Bevor ich also diese wundervolle Insel nach sechs Jahre verlasse, möchte ich ein Resumee ziehen und meine größten Momente und Weisheiten mit euch teilen.

  1. Mission ist keine Jobbeschreibung – es ist ein Lebenstil.

    “Wenn Gott mich in der Mission haben will, dann muss er es mir schon sehr deutlich machen.” Diese Worte waren Teil meines ersten Telefonats mit Tobi im Jahr 2016. Damals, am Ende meines Psychologiestudiums war es für mich ein absurder Gedanke, dass Missionarin einmal meine Jobbeschreibung sein könnte. Doch Gott hat sich mächtig ins Zeug gelegt und mir das richtige Projekt mit den richtigen Leuten angeboten.

    Bis ich meinen Platz im Projekt gefunden hatte, dauerte es einige Zeit. Zu Beginn kümmerte ich mich viel um praktische Aufgabenfelder: die Gruppendynamik, das Kochteam und einige kulturelle Lehrheinheiten. Doch Jahr für Jahr kam mehr Verantwortung hinzu. Ich habe immer besser verstanden, dass es weniger die mühevoll vorbereiteten Programmpunkte waren, von denen die Teilnehmenden lernten, sondern vor allem von den authentischen Begegnungen mit uns. Die ehrlichen Antworten auf ihre Fragen, die Momente, in denen sie uns als Ehepaar oder Eltern in alltäglichen und herausfordernden Moment beobachteten. Wenn sie uns weinen sahen.

    Unsere Vision war es immer, junge Menschen zu begleiten und mit Cambio eine Art Sprungbrett zu liefern, durch das sie ihr Potential erkennen und entfalten können. Wie packe ich die mit dieser Beschriebung zusammenhängenden facettenreichen Erfahrungen jemals in eine Zeile meines Lebenslaufes? So viel durfte ich ausprobieren. So viel verändern und mit der Zeit verbessern. Ich habe Fehler gemacht, daraus gelernt. Habe zwei wundervolle Teams erlebt, zu denen ich absolutes Vertrauen habe. Ich durfte lernen, was es beudetet ein kleiner Teil von dem zu sein, was Gottes Mission ist. Eine Erfahrung, die ich in in meine neue Lebensrealität retten werde – ob es nun in meinem neuen Jobbeschreibung steht, oder nicht. Der südafrikanischer Theologe David Bosch sagt über Mission, dass sie nicht die Aktivität der Kirche ist, sondern ein Attribut Gottes (Quelle: David J. Bosch, Transforming Mission, Maryknoll: Orbis Books, 1991, 389–390). Gott möchte den Menschen in dem begegnen, wie ich Menschen in meinem Leben begegne. Indem wir auf ihre Lebensfragen gemeinsam eine Antwort suchen. Indem ich mich in meinem Lebensstil beobachtbar mache. Nach Ideen suche, wie wir unsere Schöpfung schützen und deren Schöpfer ehren können. Mission ist nicht nur etwas für Missionarinnen und Missionare, sondern ein unverzichtbarer Teil Gelaubens eines jeden Gläubigen, in dem wir uns auf den Weg machen, anderen Menschen zu begegnen.

    2. Ausländerin zu sein kratzt am eigenen Ego – und das ist gut so.

      Wir kamen auf den Kanaren mit sehr rudimentären Sprachkenntnissen an. Konnten uns mit Händen und Füßen und der Hilfe von Google translate mit unserer Vermieterin verständigen. Auf meine ersten Besuche auf den Ämtern und in der Schwangerschaft bei der Hebamme hat mich meine private Dolmetscherin Rebecca begleitet. Eine Sprache zu lernen ist der Schlüssel zu einer Kultur sagt man und das stimmt. Könnte ich eine Sache an den letzten sechs Jahren ändern, wäre es das Sprachniveau im Moment meiner Ausreise auf die Kanaren.

      Inmitten dieses Sprachwirrwars gab es viele schwere Momente, in denen ich mich nach Deutschland, zu Familienfesten und oft auch in einen grünblättrigen Wald gesehnt habe. Doch was mir meine Integration in das Leben im Ausland erleichtert hat, begann mit einem besonderen Schlüsselmoment: Unsere erste Einladung in das Haus von “echten Kanaren” (naja: Kuba ist eigentlich Pole, aber durch sein hohes Sprachniveau und seine Ehe mit einer Kanarin galt er in unseren Augen damals schon als Muttersprachler). Es war ein Samstag Nachmittag, in einem kleinen verschlafenen Bergdorf. Der Tisch war bereits gedeckt und während wir das köstliche Mittagesen verspeisten, versuchen wir auf zwei Sprachen, die ersten Gemeinsamkeiten und persönlichen Informationen auzutauschen. Einige Stunden später sackte ich erschopft auf den Autositz und sah nur noch Buchstaben vor meinem inneren Auge hin und herschwirren. Doch mit genau dieser großzügigen Einladung begann eine wertvolle Freundschaft für uns. In den folgenden Jahren erlebten wir verrückte Abentuer in der Natur, waren auf dem Teide, haben gemeinsam am Meer campiert und viele ehrliche und tiefe Gespräche (auf Spanisch!!) geführt. Viele Spanier verbringen die Sonntag Nachmittage mit ihrer Familie. Für uns immer krisenreiche Momente, in denen wir unsere Freunde und Familie in Deutschland vermissten. Dass Laura, Kuba, Ana und Patrick uns in ihre Familie aufgenommen haben, um eben diese Sonntage mit uns zu teilen, ist ein unglaublicher Schatz.

      Es ist mühevoll, sich auf fremde Menschen einzulassen, statt einem gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa, fremde Gäste in sein Haus zu lassen. Sein Leben zu teilen und Erzählungen auf gebrochenem Spanisch zuzuhören. Doch diese Erlebnisse als Ausländerin in der Fremde und trotz Andersartigkeit in der anderen Kultur herzlich aufgenommen zu werden, wurde zu meinem Vorbild. So möchte ich in meinem Heimatland mit fremden Menschen umgehen, denn es gibt nichts schöneres als Gastfreundschaft.

      3. Projekte dürfen scheitern.

        In Cambio habe ich gemeinsam mit den Teilnehmenden über 15 soziale Projekte gestartet. Manche davon haben wir granz groß gedacht, wollten die Welt verändern. Andere haben wir im kleinen begonnen und auf den Schneeballeffekt gesetzt. Wir haben analysiert, geplant, umgesetzt, evaluiert, Probleme gelöst, Krisen gemeistert und gelernt, dass es viele Gründe gibt, warum Projekte nicht glücken. Am Ende haben genau drei dieser Projekte überlebt: Café Cambio, der Community-Kompost und ein Nachhilfeprojekt in einem Krisenviertel von Las Palmas.

        Mein besonderer Schlüsselmoment war ein Nachbarschaftstreffen, dass wir für das Kompost-Projekt geplant hatten: Eingeladen wurden alle Nachbarn unseres Viertels, durch schicke Flyer in ihren Birefkästen. Als Team hatten wir uns auf alles vorbereitet, eine motivierende sowie informative Auftaktsrede von Steffi (der Kompost-Expertin meines Vertrauens), Häppchen, Getränke, Fragen zum Kennenlernen – alles, was ein gutes Event eben braucht. Doch es kamen nur drei Personen und ein vierjähriges Kind. Es war ein schönes Treffen, ja, doch der Output war viel kleiner als erfhofft. Statt 25 Plastikeimer zum Kompost sammeln, verteilten wir nur zwei und aßen die Gemüßesticks und das Selbstgemachte Humus am Ende selbst. Dennoch zähle ich dieses Projekt zu einem Erfolgsprojekt von Cambio. Warum? Weil die kleine Anzahl motivierter Menschen über mehrere Jahre hinweg einen deutlichen Unterschied gemacht hat. Sie haben Woche für Woche treu Kompost getrennt und gesammelt. Zusammen mit den zwei Cafés in meiner Straße haben wir über die Zeit über 5 Tonnen organischen Müll gesammelt und zu fruchtbarer Erde für Steffis Finca kompostiert. Dort werden jetzt Nelken, Apfelbäume und frisches Gemüse angebaut.

        Oft wünschen wir uns den großen Erfolg, das Ergebnis, das alle Erwartungen übersteigt und eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die jedem Betriebswirt die Augen funkeln lässt. Doch manchmal verändern wir die Welt eher nach dem Senfkorn-Prinzip und es gilt durchzuhalten, dranzubleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Doch jeder kleine Eimer Kompost, den ich auf der Finca ausgeleert habe, hat diese Erde verändert, wenn auch nur ein bisschen – hier spricht die Optimistin.

        4. Mein Lebenstempo geht einen Schritt langsamer

        “Voy caminando por la vida, sin pausar pero sin prisa” (dt.: Ich laufe durchs Leben ohne anzuhalten, aber auch ohne Stress.) Diese Liedzeile schwirrt seid einigen Wochen immer wieder durch meinen Kopf, untermalt von einer lebhaft rhytmischen und lebensfrohen Melodie (falls du jetzt Lust auf spanischen Rhytmus hast, hier das Lied von Melendi). Das richtige Lebenstempo finden – eine hohe Kunst. Als Deutsche war ich unterbewusst daran gewöhnt, mein Leben zu optimieren. Mein Kalender war viele Jahre mein engster Begleiter und gab, gut gepflegt, den Rhytmus meines Lebens vor. Die Tage und Wochen füllten sich durch die präzise Planung, gerne auch schon Monate im vorraus, denn was einmal festgelegt war, wurde auch nicht mehr umgeschmissen. Auch mein Schritttempo durch die Stadt, damals noch Tübingen, kam eher Powerwalken gleich, wenn auch ohne die schicken Stöcke.

        Das Eintauchen in die kanarische Kultur war für mich wie der Blick in einen verzerrten Spiegel. Auf meinem alltäglichen Weg zum Cambio Haus überholte ich gut und gerne zehn Personen. Warum? Weil sie eben einen Schritt langsamer liefen, den Weg genossen, statt das Ziel anzuvisieren. Es dauerte etwa zwei Jahre bis sich diese Ruhe auf meinen Laufstil und mein Leben übertragen hatte. Da erst konnte ich auf dem Weg zu Arbeit entspannt meinem Nachbarn auf der Straße begegnen, mit dem Wissen, dass der damit einhergehende Smalltalk meine Ankunftszeit bei Cambio um mindestens sieben Minuten verspäten wird, aber das okay ist. Es geht darum, die spontanen Begegenungen und Möglichkeiten des Lebens in die eigenen Pläne zu integrieren. Die Kulturforscherin Erin Meyers nennt diese Eigenschaft der Spanier “Flexible Zeitplanung”. Anders als wir Deutschen, sehen Spanier die Zeit nicht als vollends kontrollierbar an, sondern sie wird durch externe Faktoren wie Wetter, Verkehr und eben auch dem Nachbar auf der Straße beeinflusst. Kurzfristiges Umplanen, sich schnell ändernde Pläne sind eine Folge davon. Ich meine, wie anders ist es, dass mein Zahnarzt auf den Kanaren mich 24h vor meinem Termin mit einer kurzen Nachricht auf meinem Handy an diesen erinnert. Das, liebe deutsche Freunde, ist wohl einer der größten Unterschiede zu unserer Kultur.

        Versteht mich nicht falsch, es liegt mir fern, kulturelle Faktoren zu bewerten. Keine Kultur ist besser als die andere. Was ich aber durch die kanarische Lebensweise lernen durfte ist, dass Pünktlichkeit und Effizienz manchmal die spontanen Begegnungen und unplanbaren Begebenheiten des Lebens verhindern.

        5. Mutterschaft – ein Balanceakt auf dem Drahtseil.

        2023 aus dem Mutterschutz zu kommen und die Projektleitung von Cambio zu übernehmen war für mich eine emotionale und logistische Überforderung. In meinem Umfeld waren die meisten Mütter mit der Geburt ihrer Babies zumindest für einige Monate oder sogar Jahre aus der Berufstätigkeit ausgestiegen. Dennoch habe ich mich dafür entschieden, diese neue Tätigkeit und damit einhergehende Verantwortung neben meiner Familiengründung anzunehmen.

        An dieser Stelle meiner Fahrradtour habe ich in einem Gespräch mit Gott entschieden, die Projektleitung für Cambio zu übernehmen. Aber nur mit dem Kompromiss, dass ich die neue Verantwortung erstmal ein Jahr ausprobiere und danach ohne große Begründung wieder abgegeben kann. In den darauffolgenden Monaten gab es viele Momente der Überforderung, des Selbstzweifels und des Scheiterns. Grund dafür war die eigene Unsicherheit mit meiner eigenen Leitungspersönlichkeit, vermischt mit der stetigen Belastung durch einen unstetigen Alltag mit zwei Kleinkindern.

        Doch damit bin ich in der spanische Kultur nicht alleine. Die meisten Familien müssen ihre Kinder schon mit wenigen Monaten in Fremdbetruung übergeben, wenn die tagtägliche Unterstützung der Großeltern nicht gegeben ist. Elternzeit ist ein Konzept, dass in Spanien nur wenige Wochen umspannt und die Eltern danach vor die schwierige Entscheidung der Betreuung ihrer Kinder stellt.

        Auch wir haben uns dazu Entschieden, Theo und Ella schon früh einige Stunden am Tag von Nannys betreuen zu lassen und sie um den zweiten Geburtstag in die KiTa einzugewöhen. War diese Entscheidung eine kulturelle Anpassung, oder sogar Egoismus, oder der Wunsch nach etwas Freiheit, oder die Verantwortung der Arbeit, die uns dazu genötigt hat? In den vergangenen Jahren habe ich mir diese Frage immer wieder gestellt. Habe mich mit Müttern in meinem sozialen Umfeld verglichen und überlegt, ob wir uns richtig entschieden hatten. Weiter brachte mich das nicht. In dem Kontext, in dem ich Mutter geworden bin, habe ich versucht, die Balance zwischen Beruf und Familie Tag für Tag zu meistern. Habe meine Kinder oft bei Cambio schlafen gelegt. Sie auf Ausflügen mit der Gruppe auf dem Rücken getragen. Musste wichtige Gespräche pausieren, um mein Baby zu stillen. Habe wegen Kinderkranheiten Termine abgesagt. Entspannt waren diese Jahre nicht – doch nur in dieser Spannung konnte ich all diese mir wichtigen Welten vereinen, Mutterschaft und Missionstätigkeit. Ich freue mich auf den Moment, wenn ich meine Kinder in ein paar Jahren fragen werde, wie sie ihre Kindheit auf den Kanaren erlebt haben.

        An dieser Stelle: Cheers auf Tobi – mit dir haben diese Jahre trotz Augenringe und viel Organisation wirklich Freude gemacht. Mit dir im Team konnte ich Elternschaft und Arbeit so leben, wie es mir (und dir) guttat. Danke.

          6. Kanaren sind mehr als Massentourismus

          Wir haben alle acht kanarischen Inseln besucht. Einen Favoriten gibt es nicht. Dafür sind die Inseln zu unterschiedlich von ihrer Geologie und Kultur. Dennoch beende ich diesen Eintrag mit einem Plädoyer für meine Wahlheimat.

          Ja, inzwischen verstehe ich, warum die Kanaren eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen ist. Es ist an vielen Stellen ein wundervolles Paradies aus Stränden, Wäldern und Steilküsten. Doch NEIN, ich verstehe nicht, wie es der Tourismus meiner Landsgenossen sein kann – in Hotelburgen, mit Großeinkauf bei LIDL und Aldi und Kreuzfahrten deutscher Groß-Reedereien. Gran Canaria ist mehr als der Playa de Ingles und die kanarische Kultur beschränkt sich nicht auf Sonne, Strand und All-Inclusive. Massentourismus nein danke.

          Das Archipel ist ein komplexes ökologisches und ökonomisches System, dass einerseits vom Tourismus lebt und andererseits von demselben aufs Äußerte gereizt wird. Auf Gran Canaria werden etwa 86 % des Haushaltswassers durch Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Diese Anlagen sind entscheidend für die Trinkwasserversorgung der Insel (Quelle: viva-canarias.es). Da wundert es nicht, dass die lokalen Kanarios jährlich u.a. gegen die großen Hotels mit ihren riesigen Pools bei gleichzeitiger Wasserknappheit demonstrieren gehen. Plastikmüll kann nur zu kleinen Teilen auf den Insel recycled werden und wird mit Schiffen aufs Festland transportiert, was einen großen Aufwand an Logistik und Ressourcen verschwendet. Während 60% der Jugendlichen keinen Job nach der Ausbildung finden, ist der Warenkorb ebenso teuer wie in Deutschland.

          Es gibt keine einfache Lösung für diese Probleme, das ist mir bewusst, dennoch möchte ich euch einige Ideen mitteilen, die beim nächsten Urlaub auf den Inseln einen Unterschied machen werden:

          1. Bucht eure Unterkunft sorgfältig und lokal, statt im all-inklusive Hotel oder AirBnB. Denn dieschon sehr hohe Immobilienarmut wird druch AirBnB und internationale Investoren vorangetrieben. Es gibt wundervolle Landhäuser, Bed & Breakfasts und Pensionen, die abseits der üblichen Wege einen wundervollen Einblick in die kanarische Kultur bieten. Hier meine Favoriten:

          • Hacienda del Buen Sucesso – eine altes Landhaus mitten in einer Bananenplantage
          • Villa Nestor, ein authentisches Kanarenhaus in Ingenio
          • Villas el Alto im Bergdorf Fontanales

            2. Kauft lokal und saisonal. Köstlicher Käse, frisches Obst und durftendes Brot findet ihr nicht im Discounter oder an der Hotelbar, sondern auf den lokalen Wochenmärkten überall auf der Insel. Hier verkaufen die Bauern noch selbst ihre Produkte, ohne Zwischenhändler und ohne Plastikverpackung. Meine Favoriten sind:

            • Mercado de Agricultores de Arucas (alle 14 Tage samstags auf der Granca Agricola)
            • Mercado de Santa Brígida (Fr-So) in einem wunderschönen Bergdorf
            • Mercado de Telde (jedes Wochenende), klein aber fein und seeeehr typisch kanarisch

            Und wenn ihr hier Avocados, Mangos und Bananen kauft, die noch am Tag zuvor an den Bäumen hingen, dann schmeckt das Obst auf wundervolle Art noch köstlicher.

            3. Vermeidet Müll. Auch das Bewusstsein der Kanaren im Bezug auf Plastikverbrauch ist nicht das achtsamste. Trinkwasser wird in 5L Behältern aus Plastik gekauft. Obst und Genüse in einzelnen Beutelchen abgewogen… und Mülltrennung ist ein Thema, das ich hier gar nicht erst ansprechen werde. Dennoch, hier zwei einfache Tipps:

            • Packt in euren Koffer eure Jutebeutel und wiederverwendbaren Obstsäckchen ein (sie eignen sich auf dem Rückflug perfekt für Dreckwäsche…).
            • Denkt daran, dass der Kaffe-to-Go-Becher tausende Kilometer aufs Spanische Festland verschifft wird, um recycled zu werden. Da lohnt es sich, einen Gang runterzuschalten & sich mit Blick aufs Meer oder vorbeispazierende Passanten einen Moment ins Café zu setzen.

            All diesen Erfahrungen nehme ich mit in den Koffern und Kisten, die wir am Ende des Monats nach Deutschland verschiffen. Denn an ihnen bin ich gereift, habe gelernt und bin daran gewachsen. Diese Lebensphase unter Palmen ist und bleibt ein besonderes Abenteuer von Tobi und mir, dass uns auf eine besondere Art und Weise miteinander und mit den Inseln verbunden hat. Wir kamen zu zweit mit zwei Koffern und zwei Fahrrädern auf die Insel. Und nun kehren wir zurück zu viert, mit vier Fahrrädern, mindestens acht Koffern und unzähligen Erinnerungen.

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