Wie mich eine knappe Stunde Podcast inspiriert hat, neu über Mission nachzudenken & was Jazz und Mission gemeinsam haben.
Beruf oder Berufung?
Aufgewühlt und müde sitze ich im Auto und fahre die Landstraße von Ewersbach in Richtung A45. Die Blätter der Bäume am Straßenrad färben sich an den Spitzen bereits gelb und erinnern mich daran, dass der Herbst begonnen hat. Eine Jahreszeit, die wir seit sechs Jahren nicht mehr erlebt haben. Und mit der unser neuer Lebensabschnitt in Deutschland beginnt. In meinem Kopf brummen Gedanken wie ein wild gewordener Bienenschwarm umher. Die vergangenen vier Tage habe ich mit dreißig fähigen, klugen und internationalen Leitenden der Allianz-Mission verbracht. Früh morgens habe ich mir Gedanken über mein Outfit gemacht und im Laufe des Tages über Strategien, missionstheologische Konstrukte und polizentrische Mission.
Zwischen den vielen inspirierenden und noch nicht fertig verdauten Gedanken des Kongresses kehrt in der Stille der Autofahrt eine konkrete Frage aus den vielen Gesprächen zurück: Bin ich eingentlich laut Berufung noch Missionarin?
Ich drehe das Radio lauter, versuche mich mit den aktuellsten Hits aus Hessen von den lauter werdenden Fragen abzulenken. Wie definiere ist meine neue Berufung als Missionarin? Habe ich diesen Titel mit der Ausreise aus Gran Canaria abgegeben? Wie passt meine neue Tätigkeit in der Allianz-Mission in die Kategorien Beruf und Berufung? Auf der Höhe von Frankfurt kommt der Verkehr ins stocken und ich habe die Möglichkeit mir einen Podcast auszusuchen, um mich gedanklich abzulenken. Meine Wahl fällt auf die zweite Folge des Weltbeweger Podcastas aus dem Jahr 2018 mit dem Titel: „Mission ist wie Jazz“. Darin zieht Dr. Alfred Meier, mein weis(s)er Missionskollege aus Mali, Vergleiche zwischen Jazzmusik und der christlichen Mission.
„Jazz steht für energiegeladene, mit Pep vorgetragene Musik. Der starre Blick auf das Notenblatt wird ersetzt durch eine improvisierte, tanzende musikalische Bewegung, bei der sich die Akteure auf der Bühne gegenseitig inspirieren. Erstarrte Formen werden ausgehebelt und kreativ neu bewegt.“ - Alfred Meier*
Mehrfach muss ich das Interview unterbrechen, um das Gehörte auf meine eigenen Situation anzuwenden, denn es bietet spannende Antworten auf meine nicht fertig gedachten Gedankengänge.
Ich spiele ein Instrument – meine Gaben, Talente und Fähigkeiten. Ich erinnere mich, dass ich zu Beginn meiner Tätigkeit bei Cambio unsicher war, inwieweit ich meine Ausbildung und auch meine Kompetenzen im Projekt einbringen kann. Doch über die Jahre hinweg durfte ich verstehen, wie sehr mein Instrument zur Leitung von Cambio passte: Meine Art Menschen zu motivieren, mein Wunsch Nachhaltigkeit und Glauben in Verbindung zu bringen und Strukturen zu schaffen. Mit meinem Instrument konnte ich mein ersten Erfahrungen in einer internationalen Band sammeln. All das konnte ich einbringen. Und dieses Instrument spiele ich unabhängig ob ich gerade ein missionarisches Projekt im Ausland leite, zu Hause auf meine kranken Kinder aufpasse oder mit meinen neuen Nachbarn im Schwabenland ein Gespräch führe.
„Missionare sind von Gott und seiner Gemeinde zur Erfüllung einer konkreten Aufgabe beauftragte und bevollmächtigte Boten.“
Ich habe meine Band auf Gran Canaria geliebt, denn wir hatten unseren Takt gefunden, konnten uns blind auf die Anderen verlassen und spielten mit Freude und Ausdauer. Der Wechsel zu meiner neuen Tätigkeit bei der Allianz-Mission setze ich in den Vergleich zu einem Bandwechsel. Nicht aufgrund eines Streits, sondern weil es dran ist, uns als Ehepaar neuen Themen auszusetzen und eine neue Herausforderung anzugehen. Jetzt spiele ich seit drei Monaten in einem neuen Ensemble: Der Homebase der Allianz Mission. Dort arbeiten täglich über 30 Menschen an den grundlegenden Prozessen des Missionswerks: Personalfragen, Verwaltung, Kommunikation, IT, Projektplanung, die Organisation von Missionars-Wohnungen und -autos und eben in der Weiterentwicklung des Missionswerks – mein neues Arbeitsfeld…
Am Anfang verlangt dieser Wechsel viel von mir ab. Es gilt vorerst zuzuhören, um das Zusammenspiel zu verstehen. Auch wenn ich nach wie vor für die selbe Organisation arbeite, ist die Kultur in der Homebase eine andere. Die Sprache, die Prozesse, die Themen und auch die zwischenmenschlichen Informationen sind neu für mich.
Improvisation steht am Anfang, um den richtigen Takt und die passende Tonart zu finden. Klar, verspiele ich mich dabei hier und da. In einem meiner ersten Gespräche im neuen Team aus gestandenen Leitungspersonen nutzte ich im Affekt das Jugendwort „Diggi“ und erschrak selbst über diese flapsige Wortwahl. Ob meine Kollegen es bemerkten, weiß ich bis heute nicht, denn in ihrer Mimik war nichts abzulesen. Doch es zeigte mir, dass ich Zeit brauche, um aus dem lockeren, jungen Arbeitsfeld in die neue Arbeitskultur hineinzufinden und mich und mein Instrument auf die Spielart meiner neuen Bandkollegen einzustellen.
Das Thema von agiler Weiterentwicklung der Allianz-Mission ist nicht das erste, an das wir bei Mission denken. Meine Arbeit sehe ich als Grundlage für das Zusammenarbeiten und Wirken der Mission nach Außen. Ich beziehe das Thema Agilität auf den missionarischen Kontext, um so weiterhin einen Beitrag zu Gottes weltweiter Mission beitragen. Bin ich noch Missionarin? Diese Frage habe ich noch nicht endgültig beantwortet. Doch am Ende spiele ich mein Instrument immer noch für Gott.
*Quellen:
die Move Artikel & Blogeintrag von Alfred Meier findet ihr auf folgenden Seiten:
Während Tobi die Kinder ein vorletztes Mal ins Cole (Kindergarten) bringt, sitze ich in einer leeren Wohnung auf dem Sofa. Neben mir stehen sieben gepackte Taschen und vor mir ein Stapel brauner Pappkartons. Auf jedem kleben zwei kleine weiße Zettel, einer ist die Nummerierung, der andere unsere neue Wohnanschrift – der neue Dreh-und Angelpunkt unseres Lebens in Deutschland. In den letzten Tagen hatte ich JEDEN Gegenstand unserer Wohnung in den Händen. Bei jedem habe ich mich gefragt, ob wir ihn in unserem zukünftigen Leben in Deutschland gebrauchen werden oder nicht. Vieles haben wir in Kisten und Koffer gepackt, einiges aber auch mit dankbarem Herzen aussortiert und an Freunde und Second Hand Kaufhäuser verschenkt. Mit materiellen Dingen fällt mir dieser Abschied in leicht. Mein Minimalistinnen-Herz freut sich darüber, nur mit wirklich wichtigen und persönlich wertvollen Dinge mein Leben zu füllen. Doch wie geht das mit den Menschen und den Orten um, die ich zurücklassen werde?
Loslassen
Bedeutet die Hände öffnen statt mich festzuklammern an schönen Orten, lieben Menschen und einzigartigen Erlebnissen, die verblassen können mit der Zeit. Und vielleicht sogar in Vergessenheit geraten. Einige bleiben für länger sind Teil meines Lebens Teil meiner selbst. Wie ein Geschenk hole ich diese Erinnerungen an die schönsten Momente ab und zu heraus betrachte sie im Sonnenlicht.
Loslassen bedeutet loslaufen. In eine neue Richtung, ohne zu oft zurückzublicken, ohne mich auszubremsen von bereits vergangenem. Und dennoch zu wissen, wie meine Schritte mich hierher geführt haben.
Loslassen kostet Kraft. Und erfordert Vertrauen in das große Ganze, und in die eigenen Entscheidungen. Und es braucht Mut, denn nur mir leeren Händen bin ich bereit neue Gelegenheiten Zu ergreifen.
Vaya – lass los.
Der Weg ins Flugzeug am Mittwoch wird für uns alle nicht leicht. Es sind Tränen geflossen. Die Kinder fordern viel Nähe und Sicherheit in diesen Wochen. Wir haben mehr “Letzte-Male” erlebt, als unsere Hände zählen können… Zur Zeit leben wir aus gepackten Koffern im Cambio Haus, zusammen mit unseren Freunden und unserem Team. Wir versuchen uns so eine Transitzone für die Seele schaffen Leben zwischen zwei Welten, die uns beide lieb sind und der Übergang, am Mittwoch von der einen in die andere kein leichter.
Kanarische Weisheiten – was ich in dieser Lebensphase gelernt habe.
Die Jahre um den dreißigsten Geburtstag nennt man auch die “Roush-Hour” des Lebens (dt. Stoßzeit). Viele junge Menschen sind damit beschäftigt ihre Karrierre hochzuschrauben, sich eine finanzielle Sicherheit aufzubauen, die großen Kaufentscheidungen eines Lebens zu Treffen (beispielsweise die des richtigen Hauses) und gleichzeitig eine Familie zu gründen. Es klingt nach Jahren voll unterschiedlichster Prioritäten, die alle einen Anspruch auf die vierundzwanzig Stunden eines Tages erheben.
Ich durfte diese Lebensphase auf den kanarischen Inseln verbringen: habe dort meinen ersten Job begonnen, unsere Familie gegründet und bin unter Palmen an meinem Leben und den darin getroffenen Entscheidungen gereift. Bevor ich also diese wundervolle Insel nach sechs Jahre verlasse, möchte ich ein Resumee ziehen und meine größten Momente und Weisheiten mit euch teilen.
Mission ist keine Jobbeschreibung – es ist ein Lebenstil.
“Wenn Gott mich in der Mission haben will, dann muss er es mir schon sehr deutlich machen.” Diese Worte waren Teil meines ersten Telefonats mit Tobi im Jahr 2016. Damals, am Ende meines Psychologiestudiums war es für mich ein absurder Gedanke, dass Missionarin einmal meine Jobbeschreibung sein könnte. Doch Gott hat sich mächtig ins Zeug gelegt und mir das richtige Projekt mit den richtigen Leuten angeboten.
Bis ich meinen Platz im Projekt gefunden hatte, dauerte es einige Zeit. Zu Beginn kümmerte ich mich viel um praktische Aufgabenfelder: die Gruppendynamik, das Kochteam und einige kulturelle Lehrheinheiten. Doch Jahr für Jahr kam mehr Verantwortung hinzu. Ich habe immer besser verstanden, dass es weniger die mühevoll vorbereiteten Programmpunkte waren, von denen die Teilnehmenden lernten, sondern vor allem von den authentischen Begegnungen mit uns. Die ehrlichen Antworten auf ihre Fragen, die Momente, in denen sie uns als Ehepaar oder Eltern in alltäglichen und herausfordernden Moment beobachteten. Wenn sie uns weinen sahen.
Unsere Vision war es immer, junge Menschen zu begleiten und mit Cambio eine Art Sprungbrett zu liefern, durch das sie ihr Potential erkennen und entfalten können. Wie packe ich die mit dieser Beschriebung zusammenhängenden facettenreichen Erfahrungen jemals in eine Zeile meines Lebenslaufes? So viel durfte ich ausprobieren. So viel verändern und mit der Zeit verbessern. Ich habe Fehler gemacht, daraus gelernt. Habe zwei wundervolle Teams erlebt, zu denen ich absolutes Vertrauen habe. Ich durfte lernen, was es beudetet ein kleiner Teil von dem zu sein, was Gottes Mission ist. Eine Erfahrung, die ich in in meine neue Lebensrealität retten werde – ob es nun in meinem neuen Jobbeschreibung steht, oder nicht. Der südafrikanischer Theologe David Bosch sagt über Mission, dass sie nicht die Aktivität der Kirche ist, sondern ein Attribut Gottes (Quelle: David J. Bosch, Transforming Mission, Maryknoll: Orbis Books, 1991, 389–390). Gott möchte den Menschen in dem begegnen, wie ich Menschen in meinem Leben begegne. Indem wir auf ihre Lebensfragen gemeinsam eine Antwort suchen. Indem ich mich in meinem Lebensstil beobachtbar mache. Nach Ideen suche, wie wir unsere Schöpfung schützen und deren Schöpfer ehren können. Mission ist nicht nur etwas für Missionarinnen und Missionare, sondern ein unverzichtbarer Teil Gelaubens eines jeden Gläubigen, in dem wir uns auf den Weg machen, anderen Menschen zu begegnen.
2. Ausländerin zu sein kratzt am eigenen Ego – und das ist gut so.
Wir kamen auf den Kanaren mit sehr rudimentären Sprachkenntnissen an. Konnten uns mit Händen und Füßen und der Hilfe von Google translate mit unserer Vermieterin verständigen. Auf meine ersten Besuche auf den Ämtern und in der Schwangerschaft bei der Hebamme hat mich meine private Dolmetscherin Rebecca begleitet. Eine Sprache zu lernen ist der Schlüssel zu einer Kultur sagt man und das stimmt. Könnte ich eine Sache an den letzten sechs Jahren ändern, wäre es das Sprachniveau im Moment meiner Ausreise auf die Kanaren.
Inmitten dieses Sprachwirrwars gab es viele schwere Momente, in denen ich mich nach Deutschland, zu Familienfesten und oft auch in einen grünblättrigen Wald gesehnt habe. Doch was mir meine Integration in das Leben im Ausland erleichtert hat, begann mit einem besonderen Schlüsselmoment: Unsere erste Einladung in das Haus von “echten Kanaren” (naja: Kuba ist eigentlich Pole, aber durch sein hohes Sprachniveau und seine Ehe mit einer Kanarin galt er in unseren Augen damals schon als Muttersprachler). Es war ein Samstag Nachmittag, in einem kleinen verschlafenen Bergdorf. Der Tisch war bereits gedeckt und während wir das köstliche Mittagesen verspeisten, versuchen wir auf zwei Sprachen, die ersten Gemeinsamkeiten und persönlichen Informationen auzutauschen. Einige Stunden später sackte ich erschopft auf den Autositz und sah nur noch Buchstaben vor meinem inneren Auge hin und herschwirren. Doch mit genau dieser großzügigen Einladung begann eine wertvolle Freundschaft für uns. In den folgenden Jahren erlebten wir verrückte Abentuer in der Natur, waren auf dem Teide, haben gemeinsam am Meer campiert und viele ehrliche und tiefe Gespräche (auf Spanisch!!) geführt. Viele Spanier verbringen die Sonntag Nachmittage mit ihrer Familie. Für uns immer krisenreiche Momente, in denen wir unsere Freunde und Familie in Deutschland vermissten. Dass Laura, Kuba, Ana und Patrick uns in ihre Familie aufgenommen haben, um eben diese Sonntage mit uns zu teilen, ist ein unglaublicher Schatz.
Es ist mühevoll, sich auf fremde Menschen einzulassen, statt einem gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa, fremde Gäste in sein Haus zu lassen. Sein Leben zu teilen und Erzählungen auf gebrochenem Spanisch zuzuhören. Doch diese Erlebnisse als Ausländerin in der Fremde und trotz Andersartigkeit in der anderen Kultur herzlich aufgenommen zu werden, wurde zu meinem Vorbild. So möchte ich in meinem Heimatland mit fremden Menschen umgehen, denn es gibt nichts schöneres als Gastfreundschaft.
3. Projekte dürfen scheitern.
In Cambio habe ich gemeinsam mit den Teilnehmenden über 15 soziale Projekte gestartet. Manche davon haben wir granz groß gedacht, wollten die Welt verändern. Andere haben wir im kleinen begonnen und auf den Schneeballeffekt gesetzt. Wir haben analysiert, geplant, umgesetzt, evaluiert, Probleme gelöst, Krisen gemeistert und gelernt, dass es viele Gründe gibt, warum Projekte nicht glücken. Am Ende haben genau drei dieser Projekte überlebt: Café Cambio, der Community-Kompost und ein Nachhilfeprojekt in einem Krisenviertel von Las Palmas.
Mein besonderer Schlüsselmoment war ein Nachbarschaftstreffen, dass wir für das Kompost-Projekt geplant hatten: Eingeladen wurden alle Nachbarn unseres Viertels, durch schicke Flyer in ihren Birefkästen. Als Team hatten wir uns auf alles vorbereitet, eine motivierende sowie informative Auftaktsrede von Steffi (der Kompost-Expertin meines Vertrauens), Häppchen, Getränke, Fragen zum Kennenlernen – alles, was ein gutes Event eben braucht. Doch es kamen nur drei Personen und ein vierjähriges Kind. Es war ein schönes Treffen, ja, doch der Output war viel kleiner als erfhofft. Statt 25 Plastikeimer zum Kompost sammeln, verteilten wir nur zwei und aßen die Gemüßesticks und das Selbstgemachte Humus am Ende selbst. Dennoch zähle ich dieses Projekt zu einem Erfolgsprojekt von Cambio. Warum? Weil die kleine Anzahl motivierter Menschen über mehrere Jahre hinweg einen deutlichen Unterschied gemacht hat. Sie haben Woche für Woche treu Kompost getrennt und gesammelt. Zusammen mit den zwei Cafés in meiner Straße haben wir über die Zeit über 5 Tonnen organischen Müll gesammelt und zu fruchtbarer Erde für Steffis Finca kompostiert. Dort werden jetzt Nelken, Apfelbäume und frisches Gemüse angebaut.
Oft wünschen wir uns den großen Erfolg, das Ergebnis, das alle Erwartungen übersteigt und eine Kosten-Nutzen-Rechnung, die jedem Betriebswirt die Augen funkeln lässt. Doch manchmal verändern wir die Welt eher nach dem Senfkorn-Prinzip und es gilt durchzuhalten, dranzubleiben und die Hoffnung nicht aufzugeben. Doch jeder kleine Eimer Kompost, den ich auf der Finca ausgeleert habe, hat diese Erde verändert, wenn auch nur ein bisschen – hier spricht die Optimistin.
4. Mein Lebenstempo geht einen Schritt langsamer
“Voy caminando por la vida, sin pausar pero sin prisa” (dt.: Ich laufe durchs Leben ohne anzuhalten, aber auch ohne Stress.) Diese Liedzeile schwirrt seid einigen Wochen immer wieder durch meinen Kopf, untermalt von einer lebhaft rhytmischen und lebensfrohen Melodie (falls du jetzt Lust auf spanischen Rhytmus hast, hier das Lied von Melendi). Das richtige Lebenstempo finden – eine hohe Kunst. Als Deutsche war ich unterbewusst daran gewöhnt, mein Leben zu optimieren. Mein Kalender war viele Jahre mein engster Begleiter und gab, gut gepflegt, den Rhytmus meines Lebens vor. Die Tage und Wochen füllten sich durch die präzise Planung, gerne auch schon Monate im vorraus, denn was einmal festgelegt war, wurde auch nicht mehr umgeschmissen. Auch mein Schritttempo durch die Stadt, damals noch Tübingen, kam eher Powerwalken gleich, wenn auch ohne die schicken Stöcke.
Das Eintauchen in die kanarische Kultur war für mich wie der Blick in einen verzerrten Spiegel. Auf meinem alltäglichen Weg zum Cambio Haus überholte ich gut und gerne zehn Personen. Warum? Weil sie eben einen Schritt langsamer liefen, den Weg genossen, statt das Ziel anzuvisieren. Es dauerte etwa zwei Jahre bis sich diese Ruhe auf meinen Laufstil und mein Leben übertragen hatte. Da erst konnte ich auf dem Weg zu Arbeit entspannt meinem Nachbarn auf der Straße begegnen, mit dem Wissen, dass der damit einhergehende Smalltalk meine Ankunftszeit bei Cambio um mindestens sieben Minuten verspäten wird, aber das okay ist. Es geht darum, die spontanen Begegenungen und Möglichkeiten des Lebens in die eigenen Pläne zu integrieren. Die Kulturforscherin Erin Meyers nennt diese Eigenschaft der Spanier “Flexible Zeitplanung”. Anders als wir Deutschen, sehen Spanier die Zeit nicht als vollends kontrollierbar an, sondern sie wird durch externe Faktoren wie Wetter, Verkehr und eben auch dem Nachbar auf der Straße beeinflusst. Kurzfristiges Umplanen, sich schnell ändernde Pläne sind eine Folge davon. Ich meine, wie anders ist es, dass mein Zahnarzt auf den Kanaren mich 24h vor meinem Termin mit einer kurzen Nachricht auf meinem Handy an diesen erinnert. Das, liebe deutsche Freunde, ist wohl einer der größten Unterschiede zu unserer Kultur.
Versteht mich nicht falsch, es liegt mir fern, kulturelle Faktoren zu bewerten. Keine Kultur ist besser als die andere. Was ich aber durch die kanarische Lebensweise lernen durfte ist, dass Pünktlichkeit und Effizienz manchmal die spontanen Begegnungen und unplanbaren Begebenheiten des Lebens verhindern.
5. Mutterschaft – ein Balanceakt auf dem Drahtseil.
2023 aus dem Mutterschutz zu kommen und die Projektleitung von Cambio zu übernehmen war für mich eine emotionale und logistische Überforderung. In meinem Umfeld waren die meisten Mütter mit der Geburt ihrer Babies zumindest für einige Monate oder sogar Jahre aus der Berufstätigkeit ausgestiegen. Dennoch habe ich mich dafür entschieden, diese neue Tätigkeit und damit einhergehende Verantwortung neben meiner Familiengründung anzunehmen.
An dieser Stelle meiner Fahrradtour habe ich in einem Gespräch mit Gott entschieden, die Projektleitung für Cambio zu übernehmen. Aber nur mit dem Kompromiss, dass ich die neue Verantwortung erstmal ein Jahr ausprobiere und danach ohne große Begründung wieder abgegeben kann. In den darauffolgenden Monaten gab es viele Momente der Überforderung, des Selbstzweifels und des Scheiterns. Grund dafür war die eigene Unsicherheit mit meiner eigenen Leitungspersönlichkeit, vermischt mit der stetigen Belastung durch einen unstetigen Alltag mit zwei Kleinkindern.
Doch damit bin ich in der spanische Kultur nicht alleine. Die meisten Familien müssen ihre Kinder schon mit wenigen Monaten in Fremdbetruung übergeben, wenn die tagtägliche Unterstützung der Großeltern nicht gegeben ist. Elternzeit ist ein Konzept, dass in Spanien nur wenige Wochen umspannt und die Eltern danach vor die schwierige Entscheidung der Betreuung ihrer Kinder stellt.
Auch wir haben uns dazu Entschieden, Theo und Ella schon früh einige Stunden am Tag von Nannys betreuen zu lassen und sie um den zweiten Geburtstag in die KiTa einzugewöhen. War diese Entscheidung eine kulturelle Anpassung, oder sogar Egoismus, oder der Wunsch nach etwas Freiheit, oder die Verantwortung der Arbeit, die uns dazu genötigt hat? In den vergangenen Jahren habe ich mir diese Frage immer wieder gestellt. Habe mich mit Müttern in meinem sozialen Umfeld verglichen und überlegt, ob wir uns richtig entschieden hatten. Weiter brachte mich das nicht. In dem Kontext, in dem ich Mutter geworden bin, habe ich versucht, die Balance zwischen Beruf und Familie Tag für Tag zu meistern. Habe meine Kinder oft bei Cambio schlafen gelegt. Sie auf Ausflügen mit der Gruppe auf dem Rücken getragen. Musste wichtige Gespräche pausieren, um mein Baby zu stillen. Habe wegen Kinderkranheiten Termine abgesagt. Entspannt waren diese Jahre nicht – doch nur in dieser Spannung konnte ich all diese mir wichtigen Welten vereinen, Mutterschaft und Missionstätigkeit. Ich freue mich auf den Moment, wenn ich meine Kinder in ein paar Jahren fragen werde, wie sie ihre Kindheit auf den Kanaren erlebt haben.
An dieser Stelle: Cheers auf Tobi – mit dir haben diese Jahre trotz Augenringe und viel Organisation wirklich Freude gemacht. Mit dir im Team konnte ich Elternschaft und Arbeit so leben, wie es mir (und dir) guttat. Danke.
6. Kanaren sind mehr als Massentourismus
Wir haben alle acht kanarischen Inseln besucht. Einen Favoriten gibt es nicht. Dafür sind die Inseln zu unterschiedlich von ihrer Geologie und Kultur. Dennoch beende ich diesen Eintrag mit einem Plädoyer für meine Wahlheimat.
Ja, inzwischen verstehe ich, warum die Kanaren eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen ist. Es ist an vielen Stellen ein wundervolles Paradies aus Stränden, Wäldern und Steilküsten. Doch NEIN, ich verstehe nicht, wie es der Tourismus meiner Landsgenossen sein kann – in Hotelburgen, mit Großeinkauf bei LIDL und Aldi und Kreuzfahrten deutscher Groß-Reedereien. Gran Canaria ist mehr als der Playa de Ingles und die kanarische Kultur beschränkt sich nicht auf Sonne, Strand und All-Inclusive. Massentourismus nein danke.
Das Archipel ist ein komplexes ökologisches und ökonomisches System, dass einerseits vom Tourismus lebt und andererseits von demselben aufs Äußerte gereizt wird. Auf Gran Canaria werden etwa 86 % des Haushaltswassers durch Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Diese Anlagen sind entscheidend für die Trinkwasserversorgung der Insel (Quelle: viva-canarias.es). Da wundert es nicht, dass die lokalen Kanarios jährlich u.a. gegen die großen Hotels mit ihren riesigen Pools bei gleichzeitiger Wasserknappheit demonstrieren gehen. Plastikmüll kann nur zu kleinen Teilen auf den Insel recycled werden und wird mit Schiffen aufs Festland transportiert, was einen großen Aufwand an Logistik und Ressourcen verschwendet. Während 60% der Jugendlichen keinen Job nach der Ausbildung finden, ist der Warenkorb ebenso teuer wie in Deutschland.
Es gibt keine einfache Lösung für diese Probleme, das ist mir bewusst, dennoch möchte ich euch einige Ideen mitteilen, die beim nächsten Urlaub auf den Inseln einen Unterschied machen werden:
1. Bucht eure Unterkunft sorgfältig und lokal, statt im all-inklusive Hotel oder AirBnB. Denn dieschon sehr hohe Immobilienarmut wird druch AirBnB und internationale Investoren vorangetrieben. Es gibt wundervolle Landhäuser, Bed & Breakfasts und Pensionen, die abseits der üblichen Wege einen wundervollen Einblick in die kanarische Kultur bieten. Hier meine Favoriten:
Hacienda del Buen Sucesso – eine altes Landhaus mitten in einer Bananenplantage
Villa Nestor, ein authentisches Kanarenhaus in Ingenio
Villas el Alto im Bergdorf Fontanales
2. Kauft lokal und saisonal. Köstlicher Käse, frisches Obst und durftendes Brot findet ihr nicht im Discounter oder an der Hotelbar, sondern auf den lokalen Wochenmärkten überall auf der Insel. Hier verkaufen die Bauern noch selbst ihre Produkte, ohne Zwischenhändler und ohne Plastikverpackung. Meine Favoriten sind:
Mercado de Agricultores de Arucas (alle 14 Tage samstags auf der Granca Agricola)
Mercado de Santa Brígida (Fr-So) in einem wunderschönen Bergdorf
Mercado de Telde (jedes Wochenende), klein aber fein und seeeehr typisch kanarisch
Und wenn ihr hier Avocados, Mangos und Bananen kauft, die noch am Tag zuvor an den Bäumen hingen, dann schmeckt das Obst auf wundervolle Art noch köstlicher.
3. Vermeidet Müll. Auch das Bewusstsein der Kanaren im Bezug auf Plastikverbrauch ist nicht das achtsamste. Trinkwasser wird in 5L Behältern aus Plastik gekauft. Obst und Genüse in einzelnen Beutelchen abgewogen… und Mülltrennung ist ein Thema, das ich hier gar nicht erst ansprechen werde. Dennoch, hier zwei einfache Tipps:
Packt in euren Koffer eure Jutebeutel und wiederverwendbaren Obstsäckchen ein (sie eignen sich auf dem Rückflug perfekt für Dreckwäsche…).
Denkt daran, dass der Kaffe-to-Go-Becher tausende Kilometer aufs Spanische Festland verschifft wird, um recycled zu werden. Da lohnt es sich, einen Gang runterzuschalten & sich mit Blick aufs Meer oder vorbeispazierende Passanten einen Moment ins Café zu setzen.
All diesen Erfahrungen nehme ich mit in den Koffern und Kisten, die wir am Ende des Monats nach Deutschland verschiffen. Denn an ihnen bin ich gereift, habe gelernt und bin daran gewachsen. Diese Lebensphase unter Palmen ist und bleibt ein besonderes Abenteuer von Tobi und mir, dass uns auf eine besondere Art und Weise miteinander und mit den Inseln verbunden hat. Wir kamen zu zweit mit zwei Koffern und zwei Fahrrädern auf die Insel. Und nun kehren wir zurück zu viert, mit vier Fahrrädern, mindestens acht Koffern und unzähligen Erinnerungen.
2 comments
Gudrun
Sehr schön und emotional geschrieben.
Hat mich manches zu Tränen gerührt, liebe Lene.
Als Michael Schumacher 2006 seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekanntgab, fragte ich meinen Vater, warum er denn aufhöre, obwohl er doch noch so gut sei. Er antwortete mir:
„Die Kunst ist, dann aufzuhören, wenn man auf dem Höhepunkt angekommen ist.“
Vor allem im Sport scheint das richtig zu sein. Aber nun stellt euch mal vor, man würde das z.B. auf die Ehe beziehen… Da ist es vor allem wichtig NACH den Höhen gut weiter zu machen. Aber wie sieht das im Job aus? Ist es mit der Arbeit eher wie bei der Karriere eines Spitzensportlers oder wie in der Ehe?
Ich habe letztens das Statement gehört: „Ich bin mit meiner Arbeit verheiratet.“ Das hat mich ins Nachdenken gebracht: Vor allem im geistlichen Bereich ist es unfassbar leicht, mit der Arbeit verheiratet zu sein. Es ist eine Arbeit, die man vor allem aufgrund der eigenen Überzeugung macht. Sie ist eine Mischung aus Sinnstiftung, einer Berufung und Leidenschaft. Aber ich kam doch sofort zu dem Schluss:
Ich bin nicht mit meiner Arbeit bei Cambio verheiratet.
Sie macht mir Spaß, fordert mich heraus, fördert mich, liegt mir und ich erkenne den tieferen Sinn darin. Als der Moment kam, in dem Lene und ich entschieden haben, dass unsere Zeit bei Cambio zu Ende geht, konnte ich diese Entscheidung ruhigen Gewissens treffen. Denn vorrangig haben wir sie zum Besten unserer Familie getroffen.
Es gibt meiner Meinung nach einen Unterschied zwischen Arbeit und Berufung. Ich fände es fatal zu sagen: Das, was ich bei Cambio tue, ist der Sinn meines Lebens oder gar meine Berufung. Diese Tätigkeit ist mein Beruf. Aber meine Berufung ist etwas anderes. Ich fühle mich dazu berufen, junge Menschen von einem Leben mit Jesus und von der Bibel zu begeistern. Als etwas, durch das ich meine Mitmenschen so sehen kann, wie ihr Schöpfer es tut. Ich fühle mich dazu berufen, Menschen einen Schritt näher an Gott zu bringen, als sie es vorher waren. Dazu, frei zu leben, um andere in Freiheit zu führen. Dazu, aus der Beziehung zu Gott, dem Allliebenden, zu leben. Dazu, dynamisch, entspannt und gleichzeitig genießend durch mein Leben zu wandeln. Ich bin dazu berufen, mit meinem Leben ein Bild für meinen Freudenbringer zu malen – ein Bild, das Ihm Freude bringt, mit all den Farben, Pinseln und der Leinwand, die Er in mich hineingelegt hat.
Die Arbeit ist nur eines von vielen Facetten meines Lebens, das umzusetzen. Ob ich meine Berufung in Spanien lebe, oder in Deutschland, der Schweiz, Australien, Afrika oder online – das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. Wichtig ist, dass ich diese Leidenschaft, die Gott mir ins Herz gelegt hat, nicht ignoriere und wegleugne, sondern das Potenzial auslebe, das in mir schlummert.
Ob wir bei auf einem Höhepunkt aufhören? Lene und mein Wunsch ist es gewesen, die Insel Ende Juni “auf einem Hoch” zu verlassen. Und zumindest arbeitstechnisch sieht es tatsächlich danach aus:
– Vier vielversprechende junge Menschen stehen für die zu besetzenden Mitarbeitendenposten bei Cambio in den Startlöchern. Vielleicht sogar noch mehr…!
– Das nächste Jahr des Übergangs und das Einarbeiten des neuen Teams ist gestaltet und vorbereitet.
– Die Vereinsfragen sind fast alle geregelt.
– Wir hören auf, bevor eine elende Müdigkeit auftritt, die die wunderbare Arbeit bei Cambio betäuben würde.
Ein, zwei Dinge müssen noch erledigt werden und dann können wir beruhigt sagen: „Wir können Cambio in trockenen Tüchern guten Gewissens übergeben.“ Das ist denke ich ein Höhepunkt.
Und dann? Ein Comeback wie bei Michael Schumacher?
Nun, eher nicht. Vielmehr ein Neuankommen in der neuen alten Heimat Deutschland, ein neues Kennenlernen der neuen Arbeit, die ich hoffentlich nicht heiraten werde, sondern wie bisher als eine Art betrachten kann, meine Berufung auszuleben: Menschen von einem Leben mit Jesus zu begeistern.
Statt wie gewohnt am Nachmittag des 28. Februars erschöpft meine Füße auf dem Sofa hochzulegen, stehe ich nun auf der kleinen hölzernen Cambio Bühne. Neben mir fünf meiner sechs wundervollen Kollegen und vor mir über 30 erwartungsvolle Gesichter ehemaliger Cambio Teilnehmenden. Vor wenigen Minuten kamen diese Menschen, mit denen ich so viele Monate mein Leben geteilt hatte, nach und nach durch die Tür. Mit dem Anblick dieser vertrauten Gesichter kamen auch die damit verbundenen Erinnerungen und die Freude zurück, die ich dabei empfunden hatte, sie ein Stück ihres Lebens zu begleiten.
Es ist ein Ausnahmezustand sowohl für das Cambio Haus, in dem jedes Zimmer bis zum Anschlag mit Matratzen, Stimmen und Menschen gefüllt ist, wie auch für meine Seele. In dieser mischen sich Melancholie, Widersehensfreude und Abschiedsschmerz. Es ist das letzte Aufbäumen meiner Leitungsfunktion bei Cambio, bevor ich sie zur Ruhe lege. Es ist das letzte Auflebenlassen von alten Cambio Traditionen, Lagerfeuerabenden, geliebten Liedern und Brettspieltunieren.
Im Laufe dieses Wochenendes wird mit ein weiteres Mal bewusst, wie sehr ich meinen Job liebe. Wie gerne ich meinen Nachmittagskaffee mit jungen Menschen trinke, die bereit sind ihr Leben zu verändern. Wie sehr ich es genieße, fünf Kilogramm Stockbrotteig zu kneten mit der Gewissheit, dass er später am Lagerfeuer Gelegenheit zu tiefen Gesprächen gibt. Wie leicht es mir inzwischen fällt, in meiner letzen Ansprache über Zusammenhalt und die Zukunft des Cambio Projekts meine Tränen fließen zu lassen.
Mit Cambio haben wir die Vision, das Leben der Teilnehmenden zu verändern, doch in der Retrospektive merke ich, wie sehr auch ich mich durch jeden dieser Kurse verändert habe.
Ich habe mit gut 70 jungen Menschen mein Leben geteilt, sie im Schlafanzug gesehen und im schicken Weihnachtsoutfit. Mit ihnen habe ich meine Komfortzone viele Male verlassen. Habe vor ihnen geweint, gemeinsam mit ihnen gegen ihre Probleme gekämpft, ihnen eine Umarmung geben, wenn sie sich alleine fühlten. Ich habe viele Projekte mit ihnen geplant und die Frustration ausgehalten, dass viele davon nicht gefruchtet haben. Ich durfte über Kulturunterschiede lehren und lernen. Habe mich durch die Bürokratie eines fremden Landes auf einer fremden Sprache gekämpft. Ich habe neue Seiten von Gott entdeckt, durch die Zweifel der Teilnehmenden ebenso wie durch meine eigenen. Ich habe immer wieder neue Hoffnung geschöpft und gelernt, meinen Wunsch nach Kontrolle durch das grundlegendes Vertrauen zu ersetzen, dass die Dinge gut werden.
Die 28 jährige Lene kam mit zwei Koffern, wenig Spanischkenntnissen und viel jugendlicher Energie zu Cambio. Die Energie ist geblieben, doch vieles in meinem Leben hat sich durch Cambio verändert. Ich habe mich verändert. Heute stoße ich an auf unseren Mut, der uns dazu gebracht hat, einfach mal loszugehen, auf diese Insel, in dieses Projekt in das Abenteuer Cambio.
Cheers / Salud / Prost!
Und gleichzeitig ist es mein Gebet, dass wir diesen Mut noch einmal spüren, wenn es im Juli zurückgehen wird nach Deutschland, in eine neue Aufgabe, zu neuen Menschen und in neue Abenteuer.
2 comments
Sembdner Gudrun
Berührend, liebe Lene.
Schade, dass es bei uns mit den Kanaren nicht geklappt hat. Wir sehen uns! Hoffentlich!
LG
Unser November – ein Monat zwischen Fülle und Fasten
Auf ein Eis nach Málaga
Ein Wiedersehen mit meiner wunderschönen römischen Freundin (und ihrem Mann), das war mein Geburtstagsgeschenk von Tobi, um das 10 jährige Jubiläum von Cecilia und meiner Freundschaft zu feiern. Ob wir dazu einen schrecklich unnachhaltigen Flug nach Málaga genommen haben? Ja. Ob es dennoch das schönste Wochenende dieses Jahres war? Ja.
Selten haben wir einen Städtetrip mit den Kids so sehr genossen. Denn die italienischen Gesten unserer Freunde, die tiefen Gespräche und die langsamen Stadtspaziergänge auf der Suche nach der leckersten Kugel Málagaeis taten unseren Seelen gut.
Fasten & Gebet
Fastentag bei Cambio: Zusammen mit den Teilnehmenden nahmen wir am 14. Novmeber am internen Fastentag der Allianzmission teil. Anfangs waren viele unsicher, wie sich das Aussetzen mehrerer Mahlzeiten auf ihr Wohlbefinden auswirken würde. Statt zu kochen und zu essen wurden Gebetszeiten mit verschiedenen Anliegen gestaltet. Am Ende des Tages gab es ein frohes Fastenbrechen mit Erzählungen, wie wichtig und besonders diese Erfahrung für die Teilnehmenden war!
Das verlorene Schaf
Ein Wochenende in der Natur ist an sich schon ein wundervolles Erlebnis. Wenn Theo von einer Wanderung mit den großen Cambio Jungs dann noch ein kleines verlorenes Schaft mitbringt, dann wird daraus eine unvergessliche Erinnerung. “Bäh” wie wir den kleinen Schafbock genannt haben, hat sich bei uns eine portion Wasser abgeholt, sich einige Stunden auf dem Schoß einer Teilnehmerin erholt und wurde dann in die liebevollen Hände einer Bäuerin aus der Nachbarschaft übergeben. Wir hoffen sehr, dass er die kommenden Wochen überlebt.
Adventsvorfreude
Schon im September habe ich mit einem Einmachglas voller Pflaumen vom Markt (plus Wodka und viiiiel Zucker) die Adventsvorbereitungen für einen Plfaumencordial begonnen. Am letzten Novemberabend habe ich dann gemeinsam mit Mica einen Adventskranz gebunden und mit Weihnachtsliedern in die Vorweihnachtszeit eingetaucht. Unser November war wild, voll und gleichzeitig sehr erfüllend. Jetzt freuen wir uns auf den Dezember, versuchen unser Lebenstempo zu drosseln und die Wochen vor Weihnachten bewusst zu leben. Der Spontanbesuch von (neuen) Freunden auf unserer Couch war der perfekte Moment, um das Einmachglas voll Adventsvorfreude zu öffnen und was soll ich sagen, es war KÖSTLICH. Rezept gibts auf Nachfrage bei mir.
Ooooooooh Oktober – eine Ode, äh ein Rückblick in meinen Lieblingsmonat
Dieser Monat ist mein persönlicher Liebling eines jeden Kalenderjahres. Das liegt sicherlich daran, dass er Zeit meines Lebens gefüllt war mit Geburtstagen und Familienfeiern. In unserem Leben auf den Kanaren fallen einige Familienfeiern weg und auch die Blätter an den Bäumen färben sich hier nicht bunt. Stattdessen beginnt, nach den ersten Regenschauern, das Gras zu sprießen und auch die geliebte Avocadosaison startet. Es ist eine andere Oktoberfreude, die sich in mir breit macht, aber sie ist ebenso wundervoll. Hier einige Momente aus den vergangenen Wochen:
Ein Ausflug in die schweizer Berge
Auch für mich (Tobi) war der Oktober ein Highlight: Ich durfte eine Woche in die von mir heissgeliebten und vermissten Alpen, um dort eine interne zweijährige Fortbildung der Allianzmission über Leiterschaft abzuschliessen. Mit liebgewonnen Menschen, viel neuem Input, durchgeschlafenen Nächten und wunderschönen Wanderungen (inklusive Kaltwasserbaden im Gebirgssee und im Bodensee) kam ich pünktlich und voller Elan zu Lenes Geburtstag wieder zurück auf die Insel.
Feiermomente
Zwei Jahre Ella! Das haben wir gefeiert. Mit Mango-Maracuja-Kuchen, gelben Luftballons und vielen Geburtstagsliedern, die Ella selbst über den Tag hinweg immer wieder angestimmt und eingefordert hat. Ella begeistert uns mit ihrem Mut, ihrer nie endenden Energie, den kurzen intensiven Kuscheleinheiten auf dem Sofa – und mit ihrer Liebe für die Menschen in ihrem Leben und ihren abendlichen Ein-Wort-Dankes-Gebeten, in denen ebendiese benannt werden.
Von der Bühne singen
Es war meine selbstgestecke Herausfordernug für das Jahr 2024: mit meiner Stimme zu arbeiten. So ging ich erst schüchtern, dann immer freudiger zu den wöchentlichen Chorproben in unserer Gemeinde in Las Palmas. Der Höhepunkt meines Experiments war ein Konzertabend am Reformationstag. An diesem haben wir auf einer Nebenbühne des Konzerthauses eine Stunde lang Lieder und Texte vorgetragen, die die vier “Soli” von Luther interpretiert haben: Sola Fé, Sola Gracia, Sola Palabra und Solo Cristo.
Shabat
Um den voll gedeckten Tisch sitzen unsere Teilnehmenden mit erwartungsvollen Gesichtern. Der Raum ist in gemütliches Licht getaucht und vom Geruch nach frisch gebackenem Hefebrot erfüllt. So hat es begonnen unser jährliches Shabat-Fest bei Cambio. Wir lieben diesen Abend sehr, an dem wir das jüdische Fest erleben und hineinfühlen in die Idee Gottes, einen Tag als Familie in Ruhe und mit dem Fokus auf Gott zu erleben. Wir feiern das Abendmahl auf besondere Art, teilen zwei große Laibe der traditionellen Challah miteinander und sprechen uns dazu Komplimente und wertschätzende Worte zu. Wir beten für unsere Mentees und Kinder und befehlen sie und ihren Lebensweg unter den Segen Gottes.
Monatsrückblick September: Wie dieser Monat uns herausgefordert hat – Zwischen Eingewöhnung und Brotbacken.
Erster Schultag zu zweit.
Dieses Foto zeigt Ella und Theo an ihrem ersten Schultag im neuen “Colegio”. Lange haben wir überlegt, welches Wort wir als Familie nutzen wollen, um den spanischen Begriff zu erklären. Am Ende hat sich Theo für “Vorschule” entschieden, denn in seinem Kopf war er, mit dem Wechsel in eine neue Einrichtung, aus dem Kindergarten herausgewachsen. Ella hat sich trotz Krankheitspause inzwischen prima an ihre erste Fremdbetreuung am Vormittag gewöhnt und wir sind sehr stolz, wie sie diesen großen Schritt in ihre Eigenständigkeit gemeistert hat.
Ein kleiner aber feiner Kurs.
Nur 8 Teilnehmende für den neuen Kurs. Am Anfang war diese Tatsache sehr enttäuschen für uns, denn wir hatten in den vergangenen Monaten viel Energie und Mühe in die Werbung für Cambio auf spanischen Jugendkongressen und Freizeiten investiert. Jetzt, nach einigen Wochen merken wir, dass der kleine Kurs auch Vorteile mit sich bringt. Wir lernen die Gruppe schneller kennen, den Unterricht können wir persönlicher gestalten, die Begleitung der Einzelpersonen lässt gut auf das Team verteilen und auch die Logistik mit den Autos ist um einiges einfacher.
Neue Backexperimente.
“Mama, in meiner Klasse haben alle Kinder Weißbrot dabei, ich will das auch”. Dieser Satz hat mich zuerst frustiert, hatte Theo damit etwa indirekt mein Sauerteigbrot kritisiert, das ich in mühevoller Arbeit backe? Im zweiten Moment habe ich dann eine Chance gesehen, meine Backkünste zu erweitern und mich in die Welt des Toastbrotbackens einzuarbeiten. Gemeinsam mit Theo habe ich am selben Nachmittag noch ein gemeinsames Backprojekt gestartet und 24 Stunden später ein feines, blondes Brot aus dem Ofen geholt. Unsere Integration in die spanische Kultur ist somit durch die neue Füllung der Brotboxen vorangeschritten.
Ein Tag als Superheld.
30 Kinder, ein kleiner Raum und viele motivierte Cambio Teilnehmende, die sich als Superhelden verkleidet haben. Die Luft war heiß und stickig und unsere Ohren klingelten vom Lärm der spanischen Kinderstimmen. Dennoch haben wir alles gegeben, um den Kindern den Zusammenhang zwischen den ihnen bekannten Superhelden und Heldinnen und ihren eigenen Gaben und Stärken aufzuzeigen und deutlich zu machen warum Sie, genau wie Jesus, auch Helden sind!
Ruhe statt Rastlosigkeit – Teil 2: Die Kunst des Innehaltens – der Pauseknopf für dein Leben?
Es ist Mittwoch Mittag, unsere Arbeitswoche ist gerade erst zwei Tage alt, doch mein Energieniveau fühlt sich eher nach Freitag an. Wir stecken mitten im Alltag: Der neue Cambio Kurs ist angelaufen, Theo und Ella wurden erfolgreich in einen neuen Kindergarten eingewöhnt. Dann kommen die ersten Kitakeime, Ella muss daheim bleiben und rein in eine Woche voller Improvisation: Tobi und ich geben uns an vielen Tagen die Klinke in die Hand und laufen mit schnellem Schritt den steilen Anstieg zwischen Arbeit und zu Hause hinauf und hinunter. Es scheint, als würde mein Leben gerade auf der Überholspur an mir vorbeirasen. Es ist also Zeit, um mir meine zweite wichtige Lektion über in Erinnerung zu rufen.
Lektion 2: SHABAT – die Kunst des Innehaltens, denn mein ganz normales Leben ist genug.
Vieles in der Schöpfung hat einen Rhythmus. Tag und Nacht. Die Jahreszeiten. Blüte & Ernte. Der Monatsyzklus der Frau. Hunger und Sattheit. Und eben auch Arbeit und Ausruhen. Es scheint also, als ob Rhythmuswechsel ein wichtiger Teil unserer (menschlichen) Natur ist. So auch der Wechsel zwischen Anstrengung und Entspannung. Gott selbst hat nach diesem Gebot gelebt. Auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir, dass Gott nach der Fertigstellung der Welt einen Tag lang von seiner Arbeit ausgeruht und sein schöpferisches Werk genossen hat. Das Innehalten scheint somit ein wichtiges Prinzip zu sein, dass es sogar in die zehn Gebote geschafft hat, also das wichtigste Regelwert der Christenheit (lies mal nach im Buch 2.Mose 20,1-17). Ist das nicht interessant? Nicht das Gebet, nicht der Gottesdienstbesuch, sondern das Ausruhen ist für Gott so entscheidend, dass er es uns als Grundregel für ein gelingendes Zusammenleben aufträgt.
Innehalten ist essentiel für unsere emotionale Gesundheit und unser geistliches Leben.
Einen Tag Ruhe in der Woche ist also das Minimum für ein Wohlbefinden von uns Menschen! Die Juden nennen es Shabat, die Christen Sonntag, die Muslime nutzen den Freitag als wöchentlichen Ruhetag.
In meinem bisherigen Leben war dieser Tag immer sehr besonders. Oft waren wir als Familie sonntags bei meiner Oma essen. Wir haben uns mit befreundeten Familien getroffen. Wir haben Ausflüge unternommen und schlichtweg Zeit gehabt. Auch in meiner Studienzeit habe ich im Trubel der Klausurenphase und Abgaben diesen einen Tag in der Woche zur Erholung und für Gemeinschaft genutzt.
Unser Shabbez (wie ich den Ruhetag inzwischen nenne) ist in unserem aktuellen Lebensmodell flexibel. Es ist nicht mehr der Sonntag, sondern die Zeit von Sonntag Abend bis Montag Abend. Ein zeitlicher Rahmen, in dem wir das genießen können, das unser Leben erfüllt – mit Gott. Das kann ein Spaziergang sein, statt im Internet zu scrollen. Statt die Wäsche zu waschen, mit Freunden Zeit in der Natur verbingen. Und statt Fast Food zu kaufen, kochen wir zu Hause. Wir leben einen Schritt langsamer, hören in uns hinein und achten auf unsere Bedürfnisse. Verseht mich nicht falsch, mir geht es nicht darum, ob man sich an diesem Tag nun um den Haushalt kümmert oder nicht. Wenn ich merke, dass es mir hilft, abends eine Maschine Wäsche anzustellen, dann habe ich die Freiheit, das zu tun. Doch ich ändere das Tempo der Handlung. Beim Betreten der Dachterasse halte ich einen Moment inne, bestaune den Ausblick, der sich mir bietet und freue mich über den Sonnenuntergang, den ich genießen darf. Denn das, was den Shabbat ausmacht ist, dass es ein Tag ist, der uns Ruhe bietet von unserem lauten und eiligen Leben.
Eine Traumvorstellung oder Utopie?
Was wäre, wenn wir in unserer Gesellschaft diesen einen Ruhetag achten würden? Nicht einkaufen, nicht außer Haus konsumieren. Dann können Kellnerinnen und Kassierer, Verkäufer und Tankstellenbesitzer diese Zeit mit ihren Familien und Freunden verbringen. Alle Versandhäuser haben einen Tag Ruhe und auch die Menschen hinter den Nähmaschinen müssen nicht pausenlos produzieren, weil es auf der Welt ein siebtel weniger Konsum gäbe. Ein Stück mehr soziale Gerechtigkeit einfach nur, weil wir einen Tag Ruhen. Ist die Lösung so leicht? Ich befürchte Soziologen und Wirtschaftswissenschaftler bräuchten nicht lange, um das Gegenteil zu beweisen.
Dennoch halte ich mich so gut es geht an meine selbstgesteckte Pausezeit in der Woche und versuche dem Hamsterrad unserer Zeit für einige Stunden zu entfliehen. Das klappt mal besser, mal weniger gut. Mal verbringen wir einen Sonntag alleine in der Natur und eine anderen Tag schleiche ich die Treppen unseres Hauses nach Unten, um im Spar einen Liter Milch für meinen Nachmittagskaffe zu kaufen. Das Wichtige für mich an meinem Shabbez ist nicht vorrangig der „freie Tag“ in meinem Kalender, sondern dass er ein Tag der Anbetung ist, an dem wir uns Freiraum schaffen, um uns auf Gott auszurichten.
Meine Entdeckung: Shabat ist ein Verb.
Es ist etwas, das man tut. Eine Übung, eine Fähigkeit, die man verfeinert. Wir üben, Zeit zu nehmen, das wertzuschätzen, was wir bereits haben. Wir sind dankbar. Wir freuen uns. Wir leben im Augenblick und versuchen für Gott präsent zu sein.
Was macht deinen Shabat aus?
Zeit mit der Familie / Ausschlafen / eine gute Tasse Kaffe / eine Stunde auf dem Fußballplatz mit Freundenoder doch ein Gottesdienstbesuch / die Zeit für einen spontanen Besuch von der Nachbarin?
Während ich diese Zeilen schreibe, fasse ich den Entschluss, gerade in den kommenden Wochen, in denen mein Kalender überquillt von Terminen und Deadlines, diese wöchentliche Verschnaufpause umso ernster zu nehmen.
Wenn wir diesen göttlichen Rhythmus erlernen, dann schaffen wir eine Möglichkeit nicht zu arbeiten, um uns Ruhe zu verdienen, sondern aus der Ruhe heraus zu arbeiten.
John Mark Comer
Wenn du mehr über den Zusammenhang zwischen Ruhe & Rastlosigkeit herausfinden, dann empfehle ich dir dieses Buch: Das Ende der Rastlosigkeit.
Monatsrückblick August – Eine Rückkehr für Leib und Seele.
Während im August in Las Palmas viele der einheimischen Inselbewohner ausgeflogen sind und die Lebensmusik einige Takte langsamer spielt, haben wir es sehr genossen in die leere Stadt zurückzukehren. Stück für Stück haben wir in unseren Alltag und in unser spanisches Leben zurückgefunden. Wie? Das erzählen wir euch anhand von vier Momentaufnahmen:
Unsere neue Lieblings-Fluggesellschaft erzeugt strahlende Gesichter.
Es hat fünf Jahre gedauert, bis wir auf dem Rückflug nach Gran Canaria zum ersten Mal positiv überrascht wurden von dem, was uns an Bord des Flugzeugs erwartet hat. Neben den Malstiften und Süßigkeiten, die die Kinder zugesteckt bekamen, gab es auch ein wundervolles Aperitivo – einfach SO. Hätte man in diesem Moment ein Foto aus Sicht der köstlich gefüllten Pappschachtel gemacht, wäre darauf ein breit grinsender Tobi mit großen, strahlenden Augen zu sehen. Der Geschmack des kanarischen Käse war ein erster Vorgeschmack auf die Rückkehr in unser Inselleben.
Arbeitszeit für Kopf und Seele.
Nachdem unser Teams in den vergangenen fünf Monaten zwischen Deutschland und Spanein hin-und hergereist ist, war es umso schöner wieder gemeinsam vor Ort zu sein. Zusammen arbeiten, das gemeinsame Mittagessen, spannende Zukunftshemen und einige Ausflüge ermöglichten uns ein schnelles Einleben und gutes Vorbereiten des Cambio Kurses.
Schnappschuss.
Die letzten Wochen vor dem Start des Cambio Kurses haben wir als Familie sehr genossen. Wir haben das Lebenstempo getrosselt, für die Kinder eine gute Ferienroutine gefunden und viel Zeit zu viert verbracht. Hier seht ihr eine Momentaufnahme von Ella, denn die Kinder haben es sich zur Gewohnheit gemacht, unsere Handys zu stipitzen und damit wild herumzuknipsen. Manchmal kommen dabei schöne Resultat heraus, die meisten 53208 Fotos allerdings löschen wir direkt wieder.
Vielen Dank für die Blumen.
Anfang des Jahres haben wir mit einem sozialen Projekt von Cambio auf der Finca meiner Inselfreundin Steffi über 3000 Nelken gepflanzt. Jetzt durften wir das Ergebnis dieser Arbeit in voller Blüte sehen! Blumen machen glücklich!! Vor allem, wenn sie von einer wundervollen Bio Finca der Insel stammen, die unseren Kompost als Dünger verwendet und sich für faire Landwirtschaft und den Schutz Gran Canarias einsetzt.
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Ich verstehe den Abschied sehr gut, das Loslassen braucht wirklich Mut und Kraft. DieTransition ist nie leicht, aber voller neuer Möglichkeiten.